Projekte

RADLWERKSTATT

Integration durch gemeinsames Arbeiten

Die Idee

Die Radlwerkstatt wurde 2015 ins Leben gerufen. Viele Geflüchtete wollten mobil sein und gerne günstig ein Radl erwerben. Zum Glück gab es viele Bürger, die hier mit Spenden halfen.

Um Reparaturen an den gebrauchten Rädern durchführen zu können, sollte ein Ort entstehen, an dem man ehrenamtliche Hilfe wie auch Werkzeug finden konnte. Von Anfang an war dies auch ein Ort, an dem man sich treffen und Informationen austauschen konnte. Viele Geflüchteten haben hier ihre späteren Paten kennen gelernt.

Der Penzberger Unterstützerkreis ist dankbar, dass er seit der Gründung als Verein „Werkraum Penzberg e.V.“ im Jahr 2017 die Räume der Stadt Penzberg an der Christianstraße für diesen Zweck nutzen darf. Nach den beengten Verhältnissen in der Anfangszeit wird die Reparaturwerkstatt auch von der Bevölkerung bestens angenommen.

Der Service

Gemeinsames Team aus Geflüchteten und Ehrenamlichen

Abgabe von gebrauchten Fahrrädern

Ausführung von einfachen Reparaturarbeiten

Durchführung von Wartungen

Radelflohmärkte

Fahrradspende

Du hast ein altes Radl, das du nicht mehr brauchst?
Egal, ob es noch läuft wie geschmiert oder ein bisschen Zuwendung braucht – wir nehmen es gerne!
Du kannst es einfach zu unseren Öffnungszeiten zu uns bringen. Vielen Dank!

Öffnungszeiten

Freitag:  15:00 bis 17:00 Uhr geöffnet.
Samstag: 11:00 bis 12:00 Uhr geöffnet.

Winterpause

Bis Mitte / Ende April (je nach Wetterlage) sind wir in Winterpause und die Radlwerkstatt hat geschlossen.

HILFE FÜR GEFLÜCHTETE

Perspektiven schaffen, Integration begleiten

Wir haben den direkten und persönlichen Kontakt zu den Asylbewerbern und Anerkannten, die in den verschiedenen Unterkünften in Penzberg leben.

Unsere Paten unterstützen die Geflüchteten im Umgang mit Behörden und Ämtern und stehen als Ansprechparter für alle möglichen Belange des täglichen Lebens zur Seite.

Hier findet direkter kultureller Austausch statt. Unsere Paten stehen im engen Kontakt mit den Menschen und den oftmals dramatischen Hintergründen ihrer Flucht. Trotzdem oder gerade deswegen wird diese Form der ehrenamtlichen Beteiligung als große Bereicherung empfunden, auch wenn die Arbeit manchmal durchaus herausfordernd sein kann.

Wir bieten Asylbewerbern, die noch nicht im staatlich geförderten Unterrichtsprogramm sind, die Möglichkeit, vorbereitend auf die Integrationskurse Deutsch zu lernen. Dies leisten ehrenamtliche Helferinnen und Helfer rund um unsere Fachlehrerin für Deutsch als Fremdsprache.

Wenn Sie uns bei dieser Aufgabe unterstützen wollen, freuen wir uns sehr.
Bitte schreiben Sie einfach eine Email oder verwenden Sie unser Kontaktformular.

REPARATUR CAFÉ

Reparieren statt wegwerfen

EroeffnungReparaturCaféPenzberg20092019 (1) - Kopie

Das Reparatur-Café ist in Penzberg im Jahr 2019 durch ein Initiative des Seniorenbeirats und der Volkshochschule entstanden und ist seitdem in den Räumen des Werkraum Penzberg e.V. aktiv.

 

Wir reparieren:

Elektro- und Haushaltsgeräte
mechanisches Spielzeug
PCs & Laptops
Smartphones
und vieles mehr

 

Öffentlich & ehrenamtlich:

Wer will, kann einfach vorbeikommen und sein / ihr defektes Gerät mitbringen und gemeinsam mit uns einen Reparaturversuch starten.

Wir arbeiten ehrenamtlich und sind dankbar für eine Spende: wir helfen dir gerne – hilf du uns auch.

Die Spenden kommen dem Werkraum e.V. zu Gute, der damit die hier vorgestellen Projekte finanziert.

 

Wann und wo:

jeden 3. Freitag im Monat
14:30 bis 17:30

im Werkraum: Christianstr. 8

Anmeldung bereits ab 13:30 Uhr oder vorab über die Volkshochschule Penzberg möglich.

OWERRI-PROJEKT

Hilfsprojekt für die Gemeinde Owerri in Nigeria

Nähwerkstatt in Owerri

Stark machen fürs Bleiben – ein Hilfsprojekt in Nigeria

Seit Beginn des Jahres 2017 gibt es in Penzberg/Oberbayern eine große Flüchtlingsunterkunft. Junge Nigerianer machen dort die größte Gruppe der Bewohner aus.

In Sprachkursen und durch intensive Patenarbeit haben Ehrenamtliche vom „Unterstützerkreis Penzberg Asyl“ viele von ihnen nah kennengelernt und von den Problemen in ihrem Land gehört. Die wenigsten haben direkt den
Weg nach Europa gesucht, sondern ihr Land verlassen, um nur Elend und Unsicherheit zu entkommen. Doch ob sie in Afrika umherirren oder in Europa anlanden: Eine Flucht aus der Heimat kann keine Lösung sein. Wir haben uns gefragt: Wie können auch wir helfen, dass Menschen zuhause bleiben können?

 

Zusammenarbeit mit Father Gerald

Der Zufall kam uns zur Hilfe. Nicht weit entfernt, in Mittenwald, hat in den vergangenen Jahren Father Gerald aus Nigeria den dortigen Pfarrer unterstützt. Ende 2017 wurde er nach 15 Jahren in seine Heimat zurückbeordert. Als junger Theologe war er nach Deutschland gekommen, hatte in verschiedenen Pfarreien gewirkt und in München promoviert. Jetzt machte ihn Erzbischof Dr. Anthony Obinna von Owerri zum neuen „Direktor der Kommission für Gerechtigkeit, Entwicklung, Frieden und Caritas“ (JDPC).

Im Januar 2018 haben wir Father Gerald geholfen, vor seiner Rückkehr einen Schiffscontainer mit Hilfsgütern zu beladen:  Fahrräder, Computer, Krankenhausbetten, Rollstühle, alles reiste mit. Nach einigen Schwierigkeiten ist Anfang Mai die Sendung auch bei ihm eingetroffen. Aus dieser Hilfsaktion hat sich anschließend ein intensiver Austausch mit dem Pfarrer ergeben. Den Kern seiner Arbeit sieht er darin, junge Menschen so zu stärken, dass sie den Mut behalten, in der Heimat zu bleiben und sich nicht auf den gefährlichen und letztlich aussichtslosen Weg nach Norden zu machen.

 

Armut und Gewalt in Nigeria

Denn die Situation ist deprimierend in Nigeria, einem Land, etwa zweieinhalb mal so groß wie die Bundesrepublik, in dem ca. 190 Mio. Menschen leben, mit 500 Sprachen

Zwei Drittel der Bevölkerung sind extrem arm. Ohne verlässliche Stromversorgung und ordentlichen Straßenbau kommt die Wirtschaft nicht voran. Korruption und Kriminalität verschärfen die Lage: Erpressungen und Überfälle gehören zum Alltag, Gangs und Geheimgesellschaften bedrohen viele. Hinzu kommt der Terror radikaler Islamisten: Die Milizen von „Boko Haram“ und „Fulani Herdsmen“ dringen mordend immer weiter in den Süden vor.

Junge Menschen, überwiegend Männer und zumeist christlich, versuchen seit Jahren, einem Leben zu entkommen, welches für sie keine Perspektive bietet. Viele von ihnen schaffen es, in einem anderen afrikanischen Land Fuß zu fassen. Wer aber in Libyen strandet, in einem der grauenhaften Lager, bekannt für Misshandlung, Folter und Mord, der gibt alles für die Flucht über das Mittelmeer: In Deutschland stellen sie eine der größten Flüchtlingsgruppen, sind aber 2018 nur zu 14% anerkannt worden.

 

„Empowerment“ als Idee

Bei den jungen Menschen setzt Father Gerald an, wenn er von „Empowerment“ spricht. Er will Jugendliche stark machen für die Zukunft und sie von der Flucht abhalten. Auch freiwilligen Rückkehrern aus Europa will er eine Anlaufstelle bieten.

Mit diesem Ziel, welches dem europäischen Interesse an einem Abbau von Fluchtursachen entgegenkommt, identifizieren wir uns, sodass sich einige zu einem informellen „Freundeskreis Father Gerald“ zusammengeschlossen haben. Über einen Rundbrief – bestellbar über die Adresse unten – bleiben wir alle auf dem Laufenden. Organisiert ist unsere Hilfe über den „Förderverein Werkraum Penzberg e.V.“.

 

Der Plan: eine Berufsschule

Gemeinsames Nachdenken auch über die Entfernung hinweg hat dann ergeben, dass eine Berufsschule am besten geeignet wäre, jungen Leuten eine Perspektive zu bieten, denn im Erzbistum Owerri gibt es kirchliche Schulen, die bis zum 16. Lebensjahr reichen, danach aber keine weitere Ausbildung.

Für ein anschließendes Bildungsangebot denkt Father Gerald etwa an Landwirtschaft, Textilproduktion und Automechanik. Die Kirche besitzt auch ein großes Gebäude, welches aber in schlechtem Zustand ist. Würde dieses saniert und zur Schule umgebaut, dann würde das Bistum Lehrkräfte anstellen. An dieser Stelle aber kommen wir ohne finanzielle und technische Hilfe einer größeren Einrichtung nicht voran.

 

Eine Nähwerkstatt als Beginn

In unseren Kräften hat es allein gestanden, als Pilotprojekt die Einrichtung einer Nähwerkstatt zu begleiten. Seit Anfang Dezember 2018 erlernen im „Tailor Shop“ des „JDPC Skill Acquisition Institute Owerri“ zwölf junge Leute bei zwei Lehrern das Schneidern.  Umfangreiche Spenden haben es ermöglicht, die erforderlichen Maschinen zu kaufen, einen Raum zu renovieren und die Gehälter für die beiden Lehrer auf ein Jahr zu tragen.

Regelmäßig erstattet uns Father Gerald Bericht. Auf dieser Basis ist Anfang 2019 eine detaillierte Budgetplanung für das laufende Jahr entstanden. Und auch wir berichten: Etwa über die Kooperation mit dem Penzberger Berufsorientierungsprojekt „Passgenau“, bei dem hiesige Schüler Entwürfe für eine mögliche Produktion in Owerri entwickeln.

Aktuelle Infos zu der Arbeit Hilfsprojekt und Father Gerald in Nigeria finden Sie in unseren Owerri-Rundbriefen